
And into the forest I go, to lose my mind and find my soul.
John Muir
Als unsportliche Neuphilologin und Pädagogin entspreche ich schon mal gar nicht dem Klischeebild des Jägers. Meine Kindheit in Niederbayern fand gefühlt fast ausschließlich im Wald statt, das hat mich nachhaltig bis heute geprägt. Ruhe, Gelassenheit und Frieden finde ich zwischen den schattigen Buchen, den mächtigen Tannen, dem schützenden Kraut und Farn. Ich kann die Alltagssorgen für einen Moment vergessen, wenn ich still dasitze und einfach nur aufnehme, was rund um mich passiert.
Eine Jägerfamilie im nahen Umfeld und das Bedürfnis, meinen Fleischkonsum nachhaltig zu gestalten und selbst die Verantwortung für die Beschaffung zu übernehmen sowie die Überzeugung, dass Jagd gelebter Naturschutz ist, haben mich letztlich zur Jagd gebracht.
Auf meinem Weg dahin wurde ich immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert, die zum großen Teil auf Unwissenheit basierten. Damals fehlte mir die Sachkenntnis, um angemessen zu reagieren. Heute habe ich dieses Wissen, und berufsbedingt auch das Bedürfnis, es zu vermitteln.
Es ist bestürzend zu erleben, wie viel Hass und Unverständnis einem Jäger im Internet entgegenschlägt. Mein Ziel ist es, sachlich zu informieren, zu vermitteln und dennoch kritisch auf die Jagd zu blicken, in der Hoffnung, dass diese verhärteten Fronten sich etwas annähern können.